Oder: Die TikTokisierung der sozialen Medien!
Ihr kennt es aus anderen sozialen Medien ja sicher schon. Discover Feeds sind mit TikTok richtig populär geworden, Meta hat die Funktion mittlerweile ebenfalls als Standardansicht auf Facebook und Instagram implementiert. Nun will LinkedIn bald nachziehen: Tomer Cohen, CPO von LinkedIn, hat in einem Post verkündet, dass momentan ein Discover Feed für die Plattform getestet wird, ein Releasedatum für das Feature steht noch aus1.
Was ist genau geplant? Aus welchem Grund? Und was bedeutet das für die Zukunft von LinkedIn? Das beantworten wir im folgenden Beitrag. Und wenn ihr bis zum Ende lest, wartet eine kleine Überraschung auf euch…
Wieso, weshalb, warum?
Neben einer erhöhten Anzahl an Job-Postings konnte LinkedIn auch eine signifikante Steigerung der Engagement Rate auf Beiträgen verzeichnen – die Interaktion mit Posts soll sich im letzten Jahr verdoppelt haben. Aus diesem Grund entwickelt das Team nun eine neue Möglichkeit, um relevante Beiträge zu entdecken. Stichwort: Discover Feed! Da das Feature bisher noch nicht veröffentlicht wurde, lässt sich derzeit nur spekulieren, welcher Algorithmus zum Einsatz kommt. Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass starke Ähnlichkeiten zu bereits existierenden Algorithmen bestehen werden. Instagram schlägt Beiträge zum Beispiel nach dem Prinzip “Leute, denen x gefallen hat, gefällt auch y” vor2.
Das ist ja alles furchtbar spannend, aber was wissen wir denn genau?
Die vermutlich größte Umstellung ist, dass der Menüpunkt “My Network” aus der Fußleiste dem neuen Punkt “Discover” gewichen ist. Auffällig ist die Ähnlichkeit zum Äquivalent von Facebook: Es gibt die Unterkategorien Top, Videos, Newsletters und Events, nach denen die vorgeschlagenen Beiträge gefiltert werden können. Cohen kündigte außerdem an, dass die vorgeschlagenen Beiträge von einer Redaktion ausgewählt werden – wobei es hier vermutlich nur um eine initiale Filterung geht. Im Gegensatz zu Facebook, Instagram, oder TikTok bleibt der reguläre Feed wohl weiterhin als Standardansicht bestehen. Die reguläre Suche wird außerdem durch vorgeschlagene Beiträge, Profile und Newsletter ergänzt, bleibt aber weiterhin das Tool der Wahl, wenn ihr gezielt nach einem Inhalt sucht.
Und was bedeutet das?
Der große Vorteil von vorgeschlagenen Beiträgen besteht darin, dass sich ihre Reichweite erhöhen lässt. Wenn ihr dem Account “themanual.” nicht auf LinkedIn folgt, aber euch ähnliche Beiträge interessieren, dann huschen wir demnächst vielleicht auch über eure Timeline. Da die angezeigten Inhalte sich nicht mehr auf euer Netzwerk beschränken, erreichen euch künftig eben auch Meldungen von Profilen, die ihr bisher nicht kanntet. Bei bereits etablierten Funktionen dieser Art funktioniert das mal hervorragend, und mal nicht so gut. Gerade der Erfolg von TikTok lässt sich auf den hochgelobten Algorithmus zurückführen, der User:innen zwar sehr selektiv Beiträge zuführt, die allerdings auch präzise deren Interessenbereich abdecken. Ganz so extrem wird es bei LinkedIn allerdings wahrscheinlich nicht sein. Zwar gibt es im vorgestellten Modell die Discovery-Funktion, um neue Inhalte außerhalb der eigenen Bubble zu entdecken, aber da die bisherige Standardansicht erhalten bleibt, bilden die vorgeschlagenen Beiträge den Postings aus dem eigenen Netzwerk womöglich weniger Konkurrenz. Dennoch wird sich künftig hieraus die Möglichkeit ergeben, die Beschränkungen persönlicher Netzwerke zu sprengen, sodass eure Mitteilungen bald viel mehr Leute erreichen könnten als zuvor!
Wenn es Neuigkeiten zu diesem Thema gibt, aktualisieren wir diesen Beitrag selbstverständlich für euch. Danke, dass ihr bis hier gelesen habt! Seid ihr bereit für eure Überraschung? Drückt einfach den Button. Here we go…
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