Oder: Die große themanual. Meme Challenge!
Ein neues Feature auf Instagram, das in keiner Weise originelle Ideen bringt, sondern zu 100% geklaut ist? You shouldn’t have! Was Instagram kann, können wir schon lange, und bedienen uns am Trend von funk, mit einem zwinkernden Auge Richtung Instagram zu zwinkern.
Alles begann, vor langer, langer Zeit. Die Seite Instagram ging am 06.10.2010 im App-Store von Apple live und konnte ausschließlich zum Teilen von Bildern verwendet werden. Und für eine Zeit agierte Instagram autark und mehr oder weniger unabhängig von der Konkurrenz. Features, wie Bildfilter, oder ein Messenger, waren zwar nicht unbekannt, aber doch geläufig für die meisten sozialen Medien. Und dann kam Snapchat und hat alles durcheinander geworfen.
Mit der Inklusion von Stories gelang Snapchat 2013 ein großer Durchbruch in der digitalen Kommunikation. User:innen konnten Inhalte für ihre gesamte Followerschaft veröffentlichen, die nach 24 Stunden wieder verschwanden. Alle waren begeistert, und alle haben geklaut. Story-Funktionen gibt es jetzt auf Facebook, Twitter, sogar YouTube und TikTok! Aber Instagram war der Kopier-Konkurrenz voraus. Im Jahr 2016 implementierte Instagram als erste Nicht-Snapchat-Plattform die Story-Funktion – und leckte Blut…
Zwei Jahre später musste Snapchat erneut hinhalten: Instagram fügte 2018 Augmented-Reality-Filter in die App ein, die wir alle als Gesichtsfilter kennen und lieben. Klasse Idee. Nicht originell, aber gut! 2020 folgten die vertikalen Videos von TikTok als Instagram Reels, 2021 der Jahresrückblick von Spotify.
Und die neueste Inklusion: Der Erfolg von BeReal inspirierte bei Instagram die Möglichkeit, ein Foto mit der Front- und Rückkamera gleichzeitig aufzunehmen. Nur, dass Instagram, anders als BeReal, Nutzer:innen nicht dazu auffordert, das Foto innerhalb von zwei willkürlich ausgewählten Minuten aufzunehmen, sodass es keine Vorbereitungszeit auf das Foto gibt. Also bleibt Instagram nach wie vor beim alten Motto “be fake”, statt “be real”.
Instagrams Erfolg
So unterhaltsam es sein mag, sich ein kleines Späßchen zu erlauben, so beeindruckend ist es gleichzeitig, dass Instagram es schafft, mit den abgeguckten Features eine nicht unwesentliche Rolle auf dem Markt zu spielen. Allein 500 Millionen tägliche Nutzer:innen der Story-Funktion konnte Instagram 2019 (!) verzeichnen1 – fast so viele Personen nutzen im Vergleich die Plattform Snapchat im Januar 2022. Insgesamt bleibt Instagram hinter Facebook, YouTube und WhatsApp das viertbeliebteste soziale Netzwerk im Januar 2022. TikTok landet auf Platz 6, Snapchat auf Platz 122.
Gerade das von TikTok kopierte Konzept der vertikalen Kurzvideos auf Instagram ist ein voller Erfolg. Während TikTok-Videos ein höheres Engagement verzeichnen können, werden Reels von bedeutend mehr Profilen im Verhältnis zur Follower:innenzahl angesehen. Im Endeffekt haben TikToks und Reels allerdings eine sehr ähnliche Reichweite3.
Bleibt festzuhalten: Gut geklaut ist besser, als schlecht selbst gemacht!
- https://blog.hubspot.de/marketing/instagram-reels#:~:text=Der%20Vorteil%20von%20Reels%20ist,nutzen%20(Stand%3A%202019)
- https://de.statista.com/statistik/daten/studie/181086/umfrage/die-weltweit-groessten-social-networks-nach-anzahl-der-user/
- https://de.statista.com/infografik/24174/kennzahlenvergleich-von-tiktoks-und-instagram-reels/
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